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Arbeitsplatz Autobahn: Einsatz unter Lebensgefahr

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

Im Jahr 2020 starben bei Unfällen auf deutschen Autobahnen 317 Menschen. 4.400 wurden schwer verletzt. Rettungskräfte, Polizistinnen und Polizisten, aber auch Straßenwärterinnen und -wärter sind während ihres Einsatzes besonders gefährdete Berufsgruppen. Mit einer emotionalen Ansprache an alle Verkehrsteilnehmenden nimmt die neue „Runter vom Gas“-Kampagne „Einsatzkräfte schützen“ die Menschen in den Fokus, die an ihrem Arbeitsplatz auf der Autobahn jeden Tag ihr Leben riskieren.

Doppelt starke Nerven am Einsatzort

Kennen Sie dieses mulmige Gefühl, wenn der Gehweg an einer stark befahrenen Straße sehr schmal ist? Oder wenn Autos den nötigen Abstand zu Ihnen nicht einhalten, wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind? Dann stellen Sie sich jetzt das gleiche Szenario auf einer Autobahn vor.

Dann haben Sie eine vage Vorstellung davon, wie sich Dr. Stefan Lührs fühlt, wenn er zu Einsätzen auf der Autobahn gerufen wird.

Er ist Notarzt aus Münster. Zu seinem Arbeitsalltag gehören oft auch schwere Verkehrsunfälle. „Wenn Fahrzeuge mit rund 200 km/h aufeinandertreffen, vor einen Brückenpfeiler oder in ein Stauende fahren, ist die Dynamik völlig anders als innerorts oder auf der Landstraße“, sagt er.

Sein Job verlangt viel von ihm ab. Denn während er hochkonzentriert Menschenleben retten soll, muss er gleichzeitig um sein eigenes Leben fürchten. „Je höher die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs, umso größer die Angst bei allen Beteiligten an der Unfall- und Gefahrenstelle.“

Gefahr durch Verkehrsteilnehmende

Zu oft fehlt das Verständnis und die Rücksichtnahme der anderen Verkehrsteilnehmenden. Die Eigensicherung ist daher bei jedem Einsatz enorm wichtig und nimmt gleichzeitig wertvolle Zeit in Anspruch. Ähnlich wie Notarzt Dr. Stefan Lührs geht es auch allen anderen Einsatzkräften, die direkt auf der Fahrbahn arbeiten: Rettungskräfte, Straßenwärterinnen und -wärter, Autobahnpolizistinnen und -polizisten.

Umsichtige Fahrweise rettet Leben

Um die Arbeit dieser Menschen sicherer zu machen und Verkehrsteilnehmende für dieses Problem zu sensibilisieren, haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine wichtige Botschaft: Wir wollen Einsatzkräfte schützen – deshalb bitte runter vom Gas!

Sensibilisierung durch neue Plakate und Baustellenwarner

„Einsatzkräfte schützen“ heißt die neue „Runter vom Gas“-Aktion. Sie umfasst 700 neue Autobahnplakate entlang der deutschen Autobahnen und auf Raststätten. Diese rufen zu umsichtigem Fahrverhalten beim Passieren von Baustellen, Notfällen und Unfällen auf Autobahnen auf. Außerdem werden 1.500 neue Baustellensperranhänger mit „Warner“-Sendern bis Ende 2023 zur Verfügung gestellt. Der „Baustellenwarner“ ermöglicht die digitale Echtzeitkommunikation zwischen der Verkehrsinfrastruktur und Autos. Dadurch erhalten vernetzte Verkehrsteilnehmende einen Hinweis inklusive Angabe der Entfernung im Autodisplay, sobald sie sich einer kurzfristig eingerichteten Tagesbaustelle nähern. So können sie ihr Fahrverhalten rechtzeitig anpassen.

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