| Sicherheit
Mit Interview

Corona als Arbeitsschutzmotor

ca. 3 Minuten Lesezeit

Handhygiene, Hustetikette, Homeoffice: Die Corona-Pandemie stellte viele Unternehmerinnen und Unternehmer in den vergangenen zwei Jahren vor völlig neue Herausforderungen. Funktionierende  Schutzkonzepte mussten innerhalb kürzester Zeit entwickelt und wirksame Maßnahmen umgesetzt werden. Gefragt in vielen Führungsetagen: Fachleute im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

 „Durch die Pandemie wurden Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärzte und Betriebsärztinnen  zu geschätzten Ansprechpersonen im Betrieb“, berichtet Michaela Kanthak, Präventionsexpertin bei der BGHW in Essen. Sei es  bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Raum- und Homeoffice-Konzepten, Unterweisungen oder Anschaffungen von Masken und Schutzkleidung – die Unterstützung  und Beratung der Arbeitsschützer sei in vielen Unternehmen wichtiger als je zuvor. Kanthak: „In vielen Unternehmen hat sich Corona als regelrechter Arbeitsschutzmotor erwiesen.“

Anerkennung für den Arbeitsschutz

Diese Erfahrung macht auch Guido Burckert, Leiter der Arbeitssicherheit beim Medienkonzern Funke. Er erarbeitete zu Beginn der Pandemie Vorschläge, wie die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt  werden können: „Damit stieß ich bei der Geschäftsleitung auf offene Ohren.“ Die Maßnahmen seien vorausschauend angelegt worden und hätten heute noch Bestand. Beispielsweise die Homeoffice-Regelungen, die Maskenpflicht oder die Bereitstellung von Schnelltests: „Intern hat das nicht nur uns Arbeitsschützern, sondern auch der Geschäftsleitung viel Anerkennung bei den Beschäftigten gebracht“, sagt Burckert.

Die Zusammenarbeit von Führungs- und Fachkräften hat sich vielerorts als erfolgreich erwiesen: Einer repräsentativen  Befragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) zufolge haben fast 80 Prozent aller Betriebe  die Herausforderungen durch Corona angenommen und spezifische Arbeitsschutzregelungen im Unternehmen umgesetzt. In 98 Prozent der Fälle war die Geschäftsführung an deren Entwicklung und Umsetzung beteiligt. „Dies habe sich stets als wichtiger Treiber dafür erwiesen, dass Maßnahmen auf dem geforderten Qualitätsniveau finanziert und umgesetzt werden konnten“, erläutert die Baua.

Baua-Umfrage zu Corona-Aktivitäten

Die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, dass sie ihre Aktivitäten zum Arbeits- und Infektionsschutz deutlich spürbar verstärkt haben. Viele Betriebe führten die in den Sars-Cov2-Arbeitsschutzregeln empfohlenen Maßnahmen ein. Das gelte insbesondere für Maßnahmen, die auf eine Verhaltensänderung abzielen, sowie auf Hygiene und Reinigung. Andere Maßnahmen, etwa für schutzbedürfte Personen oder zur Reduzierung psychischer Belastungen, seien deutlich seltener eingesetzt worden. „Dies legt nahe, dass es nicht das eine richtige Vorgehen für den Arbeitsschutz in der Corona-Krise gibt“, folgert die Baua. Vielmehr könnten Betriebe der individuellen Gefährdungssituation nur  mit „einem spezifisch abgestimmten Maßnahmenkonzept begegnen, das regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden muss.“ 

Im Gespräch

Das Foto zeigt Guido Burckert, Leiter Arbeitssicherheit bei Funke

Guido Burckert ist für den Arbeitsschutz beim Medienkonzern Funke verantwortlich. Im Interview mit „Hundert Prozent“ berichtet er, wie Corona ein Umdenken im Unternehmen ausgelöst hat und wie es ihm gelingt, diese Anerkennung für den Arbeitsschutz zu nutzen.

Zum Interview

Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt anmelden
Zurück nach oben springen

Ihr Kontakt zu uns

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Redaktion "Hundert Prozent"

E-Mail:
hundertprozent(at)bghw.de

Oder richten Sie Ihre Anfrage per Kontaktformular an uns:
Kontaktformular