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Neues E-Learning für Sicherheitsbeauftragte

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Jedes Jahr bildet die BGHW etwa 4.000 neue Sicherheitsbeauftragte aus. Sie unterstützen den Betrieb ehrenamtlich dabei, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren in der Belegschaft zu vermeiden. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Grundausbildungen in Präsenz ausfallen. Nun bietet die BGHW ein neues E-Learning-Angebot für angehende Sicherheitsbeauftragte an: das SiB-G-EL.

Nadine Neu fühlt sich geehrt: Ihr Chef möchte, dass sie die neue Sicherheitsbeauftragte des Unternehmens wird. Doch welche Aufgaben kommen da auf sie zu? Kann sie das alles während ihrer Arbeitszeit schaffen? Und ist sie dann mitverantwortlich, wenn im Unternehmen ein Unfall geschieht?

Dies ist das Szenario des neuen E-Learning-Angebots der BGHW für die Grundausbildung von Sicherheitsbeauftragten, kurz SiB-G-EL. Modul für Modul verfolgen die Nutzerinnen und Nutzer des E-Learnings Nadine Neus Weg als neue Sicherheitsbeauftragte des Unternehmens und erlernen gemeinsam mit ihr alle Grundlagen, die mit dem Ehrenamt im Job einhergehen.

So erfahren sie zum Beispiel, dass Sicherheitsbeauftragte genügend Zeit für die Ausübung ihrer Tätigkeit erhalten müssen und sich während ihrer Arbeitszeit fortbilden lassen dürfen. Sie haben jedoch keine Weisungsbefugnis und tragen auch kein zusätzliches Haftungsrisiko bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten.

Individuelles Lernen im Fokus

Das neue E-Learning-Angebot richtet sich an alle Beschäftigte im Handel und in der Warenlogistik, die erstmals zu Sicherheitsbeauftragten bestellt werden. Es ist eine Alternative zur Grundausbildung in Präsenz. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten im vergangenen Jahr viele Präsenztermine abgesagt werden. Das E-Learning ist zeit- und ortsunabhängig. „Es bildet die Inhalte der Grundausbildung nahezu 1:1 ab. Wo, wann und wie das Angebot bearbeitet wird, steht jedem Teilnehmenden frei. Damit ist echtes individuelles Lernen möglich“, erläutert BGHW-Dozent Alwin Palmes, der die Inhalte der Grundausbildung für Sicherheitsbeauftragte maßgeblich mitgestaltet hat.

Um sich für die Ausbildung anzumelden, müssen sich Interessierte auf der BGHW-Website unter „Seminare“ für das SiB-G-EL anmelden. Für Mitgliedsbetriebe ist die Ausbildung kostenlos. Anschließend erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitnah Zugangsdaten zu ihrem individuellen Lernbereich im BGHW-Lernportal. Dort können sie dann Modul für Modul bearbeiten.

Das Seminar bildet die Inhalte der Grundausbildung nahezu 1:1 ab. Wo, wann und wie das Angebot bearbeitet wird, steht jedem Teilnehmenden frei.

Alwin PalmesAufsichtsperson und Seminarverantwortlicher, BGHW

„Ein großer Vorteil ist, dass sich die Bearbeitung in kleine Portionen aufteilen lässt“, sagt Kathrin Quilling, Referentin für Digitales Lernen bei der BGHW. „Für die Bearbeitung der meisten Module benötigt man zwischen 15 und 30 Minuten. Sie lassen sich so individuell an die Arbeitszeit anpassen.“ Würde die Ausbildung an einem Stück absolviert, würde dies rund zwei volle Arbeitstage in Anspruch nehmen – ähnlich wie bei der Ausbildung in Präsenz. „Das Lernportal ist nach der Freischaltung sechs Monate zugänglich. Genug Zeit also, um alle Inhalte im eigenen Tempo durchzugehen“, so Quilling.

Natürlich geht es auch schneller. „Gerade den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die schon eine gewisse Vorbildung haben, können manche Module etwas zügiger bearbeiten. Zum Beispiel werden Brandschutzmeister die Inhalte des Moduls Brandschutz weitestgehend kennen“, fügt Alwin Palmes hinzu. „Demgegenüber erhalten Neueinsteiger vielfältige Gelegenheiten, das Gelernte zu vertiefen, etwa durch weitere Informationen in unserem Kompendium Arbeitsschutz.“ Nach einem abschließenden Test erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat der BGHW über die bestandene Grundausbildung zur oder zum Sicherheitsbeauftragten.

„Für die Bearbeitung der meisten Module benötigt man zwischen 15 und 30 Minuten. Sie lassen sich so individuell an die Arbeitszeit anpassen.“

Kathrin QuillingReferentin für Digitales Lernen, BGHW
Grafik: Die Ausbildung der Sicherheitsbeauftragten bei der BGHW im Überblick
Je nach Tätigkeitsschwerpunkt können unterschiedliche Seminare notwendig sein; in jedem Fall folgt dem Grundlagenseminar ein Aufbauseminar. In der Folge müssen regelmäßig weitere Seminare belegt werden.

Aufbauseminare weiterhin in Präsenz

Aufgrund einer komplexeren Ausbildung bleibt es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Häfen bei einer Grundausbildung in Präsenz. Auch die Aufbauseminare und Fortbildungen für Sicherheitsbeauftragte bleiben vorerst als reine Präsenzangebote bestehen. „Uns ist es sehr wichtig, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Austausch mit weiteren Sicherheitsbeauftragten aus anderen Unternehmen zu ermöglichen“, erklärt Kathrin Quilling. „Natürlich kann das auch online stattfinden. Dennoch möchten wir – wenn es die Pandemielage wieder zulässt – dies unbedingt auch in Präsenz an einem Ort anbieten, an dem man sich ungestört vom betrieblichen Alltag gemeinsam einfindet.“

 

Klicken Sie hier, um zum neuen E-Learning für Sicherheitsbeauftragte zu gelangen

Aufgaben der Sicherheitsbeauftragten

  • Sie erkennen Unfall- und Gesundheitsgefahren und gehen mit „offenen Augen“ durch den Betrieb.
  • Sie erkennen falsche Handhabung von Arbeitsmitteln und sprechen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf an.
  • Sie erkennen Mängel, informieren die Vorgesetzten darüber und machen Verbesserungsvorschläge.
  • Sie beobachten, ob die vorgeschriebenen Schutzvorrichtungen vorhanden sind und wirken darauf hin, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese auch nutzen.
  • Sie beobachten, ob Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) vorhanden ist und benutzt wird.
  • Sie haben ein Recht auf Teilnahme am Arbeitsschutzausschuss und wirken an Unfalluntersuchungen mit.

Wichtig: Sicherheitsbeauftragte haben KEINE Weisungsbefugnis. Diese obliegt ausschließlich den Unternehmerinnen und Unternehmern.

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