Interview mit Dr. Hans-Peter Kany zur Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in der Warenlogistik“
Alle drei Jahre findet die Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in der Warenlogistik“ statt. Organisiert wird das dreitägige Event vom Fachbereich Handel und Logistik. Dr. Hans-Peter Kany, Leiter des Fachbereichs, und sein Team arbeiten darauf hin, dass die Tagung im September stattfinden kann.
„Die Fachtagung lebt auch von persönlichen Begegnungen“
Alle drei Jahre treffen sich Unternehmerinnen und Unternehmer, Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärztinnen und Betriebsärzte, Betriebsräte, Hersteller und Anbieter von Logistikprodukten zur Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in der Warenlogistik“, um sich über die neuesten Entwicklungen im Arbeitsschutz zu informieren und auszutauschen. Dieses Jahr ist die Tagung für Leitende Sicherheitsfachkräfte in die Fachtagung integriert. Wir haben den Leiter des Fachbereichs Handel und Logistik, Dr. Hans-Peter Kany, getroffen und zu den laufenden Planungen befragt. Er und sein Team arbeiten darauf hin, dass in diesem Jahr trotz Corona-Einschränkungen eine Präsenzveranstaltung möglich wird.
Trotz der Corona-Pandemie bietet der Fachbereich Handel und Logistik die Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in der Warenlogistik“ als Präsenzveranstaltung an. Worin sehen Sie den Vorteil gegenüber einer rein digitalen Veranstaltung?
Wir haben verschiedene Konzepte geprüft, auch Mischveranstaltungen, also einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung. Letztlich haben wir diese Pläne aber wieder verworfen. Denn die Fachtagung lebt nicht nur vom Themenspektrum, sondern auch von persönlichen Begegnungen. Wir wissen aus dem Feedback der vergangenen Jahre, dass Networking und der fachliche, persönliche Austausch eine große Rolle spielen.
Gibt es einen Plan B, für den Fall, dass Reisen im September nicht möglich sind?
Wir gehen im Moment davon aus, dass die Veranstaltung im September stattfinden kann - natürlich unter Beachtung aller erforderlichen Schutzmaßnahmen. Falls es Änderungen gibt, werden wir darüber rechtzeitig informieren. Wir haben in diesem Jahr eine eigene Webseite für die Veranstaltung eingerichtet, wo wir immer die aktuellsten News rund um die Fachtagung bereitstellen. Sollte die Veranstaltung nicht durchgeführt werden können, werden wir sie um ein Jahr verschieben.
Die Fachtagung bietet ein breites Spektrum von Themen für Akteure in der Warenlogistik. Ein Vortrag trägt den Titel „Sicherer in unsicheren Zeiten mittels effizienter Resilienz“. Was verbirgt sich dahinter?
Resilienz bezeichnet ganz allgemein die Fähigkeit, Krisen erfolgreich zu bewältigen und daraus gestärkt hervorzugehen. Das ist das Thema von Professor Alexander Stolz vom Fraunhofer Institut. Er beschäftigt sich damit, wie Organisationen und komplexe technische Systeme widerstandsfähig, fehlertolerant und robust gegenüber Gefahren wie Naturkatastrophen oder Unfällen gemacht werden können. Der Vortrag soll Einblicke und Anstöße geben, wie Resilienz erfasst und grundsätzlich, anhand der Phasen um eine Krise herum, verbessert werden kann. Ende 2020 wurde Stolz auf die bundesweit einzige Professur für Resilienz Technischer Systeme in Freiburg berufen.
Welche Themen erwarten die Besucher und Besucherinnen noch?
Ein Impulsbeitrag von Professor Thomas Wilrich von der Hochschule München analysiert das Thema Bestandsschutz oder Nachrüstpflicht bei Altanlagen. Professor Kai Furmans vom Karlsruher Institut für Technologie beschäftigt sich mit Industrie 4.0 und der Zukunft künstlicher Intelligenz. Daneben gibt es weitere spannende Beiträge, unter anderem zur neuen DGUV Vorschrift 25 „Überfallprävention“. Wie immer haben wir einen Marktplatz mit interessanten Projekten und Exponaten geplant. In den Themenforen geht es um eine Vielzahl von Präventionsthemen, etwa den Dauerbrenner Sturzunfälle. Hier hat die BGHW mit neuen Methoden das Unfallgeschehen analysiert und neue Präventionsansätze erarbeitet.