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BG-Versicherte im Fokus

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

  • Die ambulante Rehabilitation von Menschen mit schweren Verletzungen oder Berufskrankheiten steht in der BG Unfallbehandlungsstelle (UBS) Berlin im Mittelpunkt.
  • Ärztinnen und Ärzte der UBS und Reha-Beraterinnen und -Berater der BGHW arbeiten in der Reha-Planung eng zusammen.
  • Dr. Sebastian Vahrmeyer und BGHW-Reha-Berater Bernd Raasch informieren über die ambulante Rehabilitation und die gemeinsame Reha-Planung.

Ob Schädel-Hirn-Trauma, zertrümmerter Mittelhandknochen, Beinamputation, komplizierte Schulter- oder Fersenbeinfraktur: Für BGHW-Versicherte im Raum Berlin, die nach einem schweren Arbeits- oder Wegeunfall möglichst schnell wieder fit und beschwerdefrei werden möchten, ist die BG Unfallbehandlungsstelle Berlin (UBS) eine der ersten Adressen für ihre medizinische Rehabilitation und Therapie. Was macht die UBS so besonders?

Ambulante Rehabilitation in der UBS Berlin

"Die Patientinnen und Patienten, die zu uns zur ambulanten Rehabilitation kommen, waren schwerverletzt und haben teils Diagnoseschlüssel, die DIN-A-4-Blätter füllen", sagt sagt der ärztliche Leiter der UBS Berlin, Dr. Sebastian Vahrmeyer. "Diese Menschen brauchen aufgrund mehrerer Verletzungen nicht nur einen Unfallchirurgen. Sie benötigen auch einen Schmerzarzt, Neurologen, Neuropsychologen, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten." Für jede ihrer Behandlungen müssten sie verschiedene Praxen aufsuchen, die meist kaum miteinander kommunizieren.

Deutschlandweit einzigartig

Eine Frau steht vor der Liege eines Röntgengerätes und fasst mit beiden Händen zum Röntgenkopf. Sie trägt eine Maske vor dem Mund und schaut in die Kamera.
Die UBS Berlin verfügt über ein breites Leistungsspektrum. Dazu zählt auch die Röntgendiagnostik.

Das Besondere der UBS: Sie ist eine Weiterbehandlungseinheit des BG Unfallkrankenhauses Berlin und bietet Versicherten medizinische und berufliche Rehabilitation aus einer Hand und unter einem Dach. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten gehen weder Patienten-Informationen noch Zeit verloren.

Die enge Verzahnung von Akutbehandlung und anschließender Rehabilitation ist ein Alleinstellungsmerkmal der BG Kliniken der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Sie soll Versicherten nach einem schweren Unfall möglichst die vollständige Rückkehr in ihr früheres Leben ermöglichen – mit allen geeigneten Mitteln. Die BG Unfallstelle Berlin und die BG Ambulanz in Bremen sind deutschlandweit die einzigen ambulanten BG Reha-Einrichtungen. 

Viele Patientinnen und Patienten werden nach der Akutbehandlung im BG Klinikum Unfallkrankenhaus im östlichen Berlin-Marzahn direkt der UBS im westlichen Berlin-Wilmersdorf zugewiesen. Auch niedergelassene Durchgangsärztinnen und -ärzte überweisen zur Weiterbehandlung oder zum Einholen einer Zweitmeinung an die UBS. "Wir gewährleisten, dass Versicherte ihre Reha-Maßnahmen in nur einer Einrichtung durchführen können. Daneben behandeln wir hier akute Notfälle, sprich Versicherte, die durch Arbeitsunfälle nur leicht verletzt wurden", erläutert Dr. Vahrmeyer.

Breites Leistungsspektrum

In einem Therapieraum der UBS Berlin stehen viele Trainingsgeräte im Vordergurnd. Hinten sitzt an ein Mann an einem Fitnessgerät, eine Therapeutin steht neben ihm und erklärt ihm das Gerät.
Die Therapien an den Trainingsgeräten sind individuell auf jeden Einzelnen abgestimmt.

Das Leistungsspektrum der UBS weiß auch Bernd Raasch, Teamleiter Rehabilitation und Leistungen der BGHW-Regionaldirektion Ost in Berlin, zu schätzen. Er arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit der Ambulanz eng zusammen und spricht aus 20-jähriger Erfahrung als Reha-Berater. "Die UBS im Stadtteil Wilmersdorf ist neben ihrer fachlichen Kompetenz auch deshalb so wichtig, weil sie als Außenstelle des BG Klinikum Unfallkrankenhauses für viele Menschen in Berlin gut erreichbar ist und ein breites Leistungsspektrum bietet", weiß Raasch. Jährlich begleiten er und sein Team 160 bis 180 BGHW-Versicherte, die mit den Folgen eines schweren Unfalls kämpfen und die Rückkehr in ihr früheres Leben und zum Arbeitsplatz zum Ziel haben.

Versicherte im Fokus

Zwei Männer, eine Frau sitzen an einem Schreibtisch mit einem Computerbidschirm. Darauf sind Rötngenbild zu sehen. Der Mann, der hinter dem Schreibtisch sitzt, trägt einen Arztkittel. Der Mann links trägt einen schwarzen Pullover, die Frau rechts einen grauen Pullover.
Dr. Sebastian Vahrmeyer und Reha-Berater Bernd Raasch besprechen mit einer Versicherten die weiteren Schritte.

"Gemeinsam mit den Versicherten, ihren Begleitpersonen bzw. Angehörigen, Ärzten und Therapeuten stimmen wir Reha-Berater vorab das Heilverfahren mit allen erforderlichen Maßnahmen und Hilfsmitteln ab. Die Versicherten stehen im Fokus. Wir entwickeln einen Reha-Plan, orientiert an den Möglichkeiten des oder der Versicherten. Dabei legen wir Wert auf eine möglichst genaue Etappenplanung, feste Zeiten und Termine", erläutert Raasch. Auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber werden zu gegebener Zeit eingebunden. "Durch die umfassenden Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten in der UBS können wir die komplette Klaviatur spielen, – wenn nötig bis zum beruflichen Eingliederungsmanagement, Haus- oder Pkw-Umbau", betont der BGHW-Experte.

Neben der medizinischen Rehabilitation, Physio- Psycho oder Ergotherapien werden die Versicherten auch auf ihren Arbeitsplatz vorbereitet. "Wir agieren sehr individuell", so Vahrmeyer. Mit den Arbeitstherapeuten geht es nach Bedarf beispielsweise in die Kletterhalle, es kann im Hochbeet oder auf einem Baugerüst gearbeitet werden. "Wenn die berufliche Tätigkeit auch nach der Reha nicht fortgesetzt werden kann, suchen wir frühzeitig nach Alternativen", ergänzt Bernd Raasch. Er schaut von seinem Bürofenster direkt auf die UBS. Seine Termine in der benachbarten Ambulanz könnte er per Zuruf vereinbaren. "Für unser Reha-Management ist es ein großes Glück, diese Leuchtturm-Einrichtung um die Ecke zu haben", verrät er. Denn häufig ergeben sich Fragen, die ärztlichen Sachverstand erfordern und kurzfristig geklärt werden können. 

 

13 Sprechstunden täglich

Das Foto zeigt eine große Halle mit einem Schwimmbecken in der Mitte. Eine mehrstufige Treppe führt in das Becken, die Wande sind blau gekachelt.
Blick ins Bewegungsbad der UBS Berlin. Auch das gehört zu den Therapiemöglichkeiten.

Ärztliche Kompetenzen sind auch in den täglichen Spezialsprechstunden der UBS gefragt: die Akutsprechstunde, die Fuß-, Schmerz-, Handchirurgische und neurologisch-psychiatrische, neurologische, neuropsychologische, psychotraumatologische sowie die Schuhspezialsprechstunde sind nur einige der vielfältigen Angebote. 13 Sprechstunden täglich stehen im Zeitplan des Reha-Zentrums. Allein in der Akut-Sprechstunde für aktuelle Fälle werden täglich zwischen 40 bis 50 Patientinnen und Patienten behandelt.

Alle sieben Tage treffen sich BGHW-Berater- und Beraterinnen, Versicherte und die Ansprechpersonen der UBS, um Therapiefortschritte zu bilanzieren und eventuelle Probleme zu besprechen. "Falls therapeutische Anpassungen oder weitere Diagnosen erforderlich sind, kann das auf kurzen Wegen umgesetzt werden. Gegebenenfalls wird der Patient noch mal im Unfallkrankenhaus Berlin vorgestellt und eine Zweitmeinung eingeholt", erklärt Dr. Vahrmeyer. Über die digitale Patientenakte haben er und seine Kolleginnen und Kollegen im UBS-Team datenschutzkonformen Zugriff auf alle relevanten Informationen. Mehr als 70 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit zählt das UBS-Team um Dr. Sebastian Vahrmeyer. Dazu zählen Therapeutinnen, Therapeuten, Ärztinnen, Ärzte, Psychologinnen und medizinische Fachangestellte. Täglich behandeln und therapieren sie 210 bis 220 Patientinnen und Patienten.

Die BG Kliniken

Die Akutversorgung und Rehabilitation von Menschen mit schweren Verletzungen oder Berufskrankheiten stehen in den BG Kliniken der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung im Mittelpunkt. Deutschlandweit zählen neun Akutkliniken, eine Klinik für Berufskrankheiten, eine Reha-Klinik und zwei Ambulanzen zu den Einrichtungen. An 13 Standorten arbeiten mehr als 15.000 Beschäftigte.

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