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Exoskelette einsetzen

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

  • ­Beim Einsatz von Exoskeletten sind verschiedene Punkte zu beachten: Wer nutzt das Exoskelett? Wofür wird es genutzt? In welcher Umgebung? An welchem Arbeitsplatz? Und welches Exoskelett-Modell ist passend?
  • Auf der Grundlage verschiedener Studien hat die BGHW dafür einen Leitfaden entwickelt, der eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht.
  • Eine erste Übersicht bietet die Infografik zum Download
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Was leisten Exoskelette? Worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie diese neuen tragbaren Assistenzsysteme einsetzen möchten? Warum ist eine ganzheitliche Betrachtung beim Einsatz wichtig? Die Ergebnisse der BGHW-Studien auf einen Blick:

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Das sollten Sie wissen

Bewegung

Illustration Mann und Frau mit Exoskelett heben Platte
  • Exoskelette können den Bewegungs­bereich beeinflussen.
  • Durch ihre Funktionsweise und Struktur wirken sie sich auch auf die Bewegungstreue aus.
  • Die Antriebstechnik sollte der Dynamik der Bewegungen folgen können.

Unterstützung

Illustration zeigt eine Person in Rückenansicht mit einem Exoskelett
  • In der Regel wird nicht der ganze Körper unterstützt, sondern nur eine Region, zum Beispiel der Oberkörper. 
  • Die Unterstützung erfolgt in bestimmten Bewegungsbereichen.

Effekt und Zweck

Illustration Frau mit Exoskelett arbeitet über Kopf
  • Die Muskeln ermüden nicht so schnell.
  • Die Arbeitsleistung kann ggf. erhöht werden, die Fehlerquote wird reduziert und die Produktitivtät steigt.

Individuelle Anpassung

Illustration Person mit individuell angepasstem Exoskelett
  • Drehmoment-Winkel-Kurven an Tätigkeitsprofil anpassen.
  • Auf körperliche Voraussetzungen des Trägers oder der Trägerin einstellen, um den höchstmöglichen Unterstützungseffekt zu erreichen.

Hemmnisse

Illustration Mann mit Exoskelett geht eine Treppe hoch
  • Nebentätigkeiten werden möglicherweise erschwert, z.B. Gehen sowie Treppensteigen.
  • Das Exoskelett kann Nutzende durch sein Gewicht belasten.

Ganzheitliche Betrachtung – ein Leitfaden

Illustration zwei Menschen mit unterschiedlichen Exoskelett-Modellen

Wer Exoskelette im Unternehmen einsetzen möchte, muss verschiedene Faktoren berücksichtigen, die Einfluss auf den Einsatz haben werden. Dazu gehören die Nutzenden, Arbeitsplatz und -umfeld sowie die Art des Exoskeletts. Aus der Gesamtbetrachtung dieser Faktoren ergeben sich Leitmerkmale für die Verwendung.

1. Nutzerin – Nutzer von Exoskeletten

Nutzermerkmale sind individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten wie zum Beispiel:

  • körperliche Konstitution (z.B. Größe, Statur, Leistungsfähigkeit, Gesundheit) und das daraus abgeleitete Belastungsempfinden
  • Qualifikation (z.B. Fachkompetenz, Ergonomieverständnis, Tätigkeitsumfang, Position im Unternehmen)
  • Vorlieben (z.B. Design, Komfort, Bedienbarkeit, Unterstützungsgrad)
  • persönliche Eigenschaften (z.B. technische Affinität, Bequemlichkeit, Sozialverhalten)
  • Arbeitsroutinen (z.B. Bewegungen, Abläufe, Arbeitsrhythmus)

2. Umgebung und Exoskelette

Zu betrachten sind unter anderem:

  • Örtlichkeit (Staub, Platzverfügbarkeit)
  • sozialer Umgang (Unternehmenskultur, Betriebsklima)
  • klimatische Gegebenheiten (Temperatur, Feuchtigkeit)

4. Exoskelette – Modelle

Zu betrachten sind unter anderem:

  • Unterstützungscharakteristik (z.B. Antriebsart, mechanische und biomechanische Funktionsweise, Bewegungs- und Intentionserkennung)
  • Unterstützungsregion (Extremitäten, Torso, Ganzkörper)
  • Unterstützungsform (z.B. Bewegung verstärken, erleichtern, stabilisieren oder ergänzen)
  • Unterstützungsgrad (z.B. Kraftkurve, Einsatzpunkt, Dynamik)
  • sowie gestalterische Aspekte (z.B. Bauweise, Härte der Strukturelemente, Schnittstelle)

3. Arbeitsplatz und Exoskelette

Zu betrachten sind unter anderem:

  • Tätigkeitsprofile (z.B. Dynamik, Körperhaltung, Bewegungsradius, Arbeitsfrequenz, Gewichte, Varianz) 
  • Arbeitsmittel (z.B. Werkzeug, Flurförderzeug, Maschine)
  • Arbeitsschutzvorgaben aus Vorschriften und Regelwerken (vorgeschriebene PSA)

Leitmerkmale für Exoskelette

Die Ergebnisse dieser vier ­Bereiche fließen in die über­geord­neten Leitmerkmale ein:

  • Gestaltung (z.B. Energiever­sorgung, Systemanbindung, ­Verträglichkeit)
  • Handhabung (z.B. Bedienung, Unterstützungsleistung, An- und Ablegen, Waschbarkeit, Entkopplung bei Nebentätigkeiten)
  • Nutzen (z.B. Unterstützung bzw. Entlastung, unterstützte Bewegungen) 
  • Mensch-Technik-Interaktion (z.B. Bewegungstreue, -freiheit, Größenanpassung).
  • Außerdem spielen allgemeine Punkte wie Tragekomfort, Sicherheit, Robustheit und Wartung eine Rolle.

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Ihr Kontakt zu uns

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Ralf Schick

BGHW-Experte für Exoskelette

Leiter Sachgebiet Physische Belastungen und Fachbereich Handel und Logistik der DGUV

E-Mail:
r.schick(at)bghw.de

Redaktion "Hundert Prozent"

E-Mail:
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