Das Wichtigste im Überblick
- Beim Einsatz von Exoskeletten sind verschiedene Punkte zu beachten: Wer nutzt das Exoskelett? Wofür wird es genutzt? In welcher Umgebung? An welchem Arbeitsplatz? Und welches Exoskelett-Modell ist passend?
- Auf der Grundlage verschiedener Studien hat die BGHW dafür einen Leitfaden entwickelt, der eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht.
- Eine erste Übersicht bietet die Infografik zum Download
Was leisten Exoskelette? Worauf sollten Unternehmen achten, wenn sie diese neuen tragbaren Assistenzsysteme einsetzen möchten? Warum ist eine ganzheitliche Betrachtung beim Einsatz wichtig? Die Ergebnisse der BGHW-Studien auf einen Blick:
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Download der Infografik „Exoskelette einsetzen“
Ganzheitliche Betrachtung – ein Leitfaden
Wer Exoskelette im Unternehmen einsetzen möchte, muss verschiedene Faktoren berücksichtigen, die Einfluss auf den Einsatz haben werden. Dazu gehören die Nutzenden, Arbeitsplatz und -umfeld sowie die Art des Exoskeletts. Aus der Gesamtbetrachtung dieser Faktoren ergeben sich Leitmerkmale für die Verwendung.
1. Nutzerin – Nutzer von Exoskeletten
Nutzermerkmale sind individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten wie zum Beispiel:
- körperliche Konstitution (z.B. Größe, Statur, Leistungsfähigkeit, Gesundheit) und das daraus abgeleitete Belastungsempfinden
- Qualifikation (z.B. Fachkompetenz, Ergonomieverständnis, Tätigkeitsumfang, Position im Unternehmen)
- Vorlieben (z.B. Design, Komfort, Bedienbarkeit, Unterstützungsgrad)
- persönliche Eigenschaften (z.B. technische Affinität, Bequemlichkeit, Sozialverhalten)
- Arbeitsroutinen (z.B. Bewegungen, Abläufe, Arbeitsrhythmus)
2. Umgebung und Exoskelette
Zu betrachten sind unter anderem:
- Örtlichkeit (Staub, Platzverfügbarkeit)
- sozialer Umgang (Unternehmenskultur, Betriebsklima)
- klimatische Gegebenheiten (Temperatur, Feuchtigkeit)
4. Exoskelette – Modelle
Zu betrachten sind unter anderem:
- Unterstützungscharakteristik (z.B. Antriebsart, mechanische und biomechanische Funktionsweise, Bewegungs- und Intentionserkennung)
- Unterstützungsregion (Extremitäten, Torso, Ganzkörper)
- Unterstützungsform (z.B. Bewegung verstärken, erleichtern, stabilisieren oder ergänzen)
- Unterstützungsgrad (z.B. Kraftkurve, Einsatzpunkt, Dynamik)
- sowie gestalterische Aspekte (z.B. Bauweise, Härte der Strukturelemente, Schnittstelle)
3. Arbeitsplatz und Exoskelette
Zu betrachten sind unter anderem:
- Tätigkeitsprofile (z.B. Dynamik, Körperhaltung, Bewegungsradius, Arbeitsfrequenz, Gewichte, Varianz)
- Arbeitsmittel (z.B. Werkzeug, Flurförderzeug, Maschine)
- Arbeitsschutzvorgaben aus Vorschriften und Regelwerken (vorgeschriebene PSA)
Leitmerkmale für Exoskelette
Die Ergebnisse dieser vier Bereiche fließen in die übergeordneten Leitmerkmale ein:
- Gestaltung (z.B. Energieversorgung, Systemanbindung, Verträglichkeit)
- Handhabung (z.B. Bedienung, Unterstützungsleistung, An- und Ablegen, Waschbarkeit, Entkopplung bei Nebentätigkeiten)
- Nutzen (z.B. Unterstützung bzw. Entlastung, unterstützte Bewegungen)
- Mensch-Technik-Interaktion (z.B. Bewegungstreue, -freiheit, Größenanpassung).
- Außerdem spielen allgemeine Punkte wie Tragekomfort, Sicherheit, Robustheit und Wartung eine Rolle.