Illustration, die drei Bäume zeigt, von denen einer umgestürzt ist.

1713: Wälder nachhaltig nutzen

Der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz verwendete den Begriff erstmals in seinem Buch über die Waldvernichtung zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Damals waren große Aufforstungen notwendig, um den Bestand der Wälder zu erhalten. Die Idee der nachhaltigen Waldnutzung entstand: nur so viele Bäume zu fällen, wie durch Aufforstung nachwachsen. 

Industrielle Revolution

Der Begriff tauchte unter. Das Prinzip, nicht mehr zu verbrauchen, als nachwächst, entsprach nicht dem Fortschrittsgeist der industriellen Konsumgesellschaft. Die Folgen: Natürliche Ressourcen wurden massiv ausgebeutet, die Artenvielfalt wurde drastisch reduziert und das Klima geschädigt.

1972: ökonomische und soziale Aspekte einbeziehen

Im Bericht über die „Grenzen des Wachstums“ an den Club of Rome wird der Begriff erstmals deutlich ausgeweitet: Die Wissenschaftler plädieren für einen dauerhaften, weltweiten Gleichgewichtszustand durch weltweite Maßnahmen. Sie verknüpfen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit.

1987: nachfolgende 
Generationen im Blick

„Den Bedürfnissen der heutigen Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“ – so definierte die Kommission der Vereinten Nationen (UN) unter Leitung der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland „nachhaltige Entwicklung“ („sustainable development“). Der Report reagierte damit auf Waldsterben, Ozonloch, Ölpest und weltweite Dürren seit den 1970er-Jahren. 

1994: Drei-Säulen-Modell

Konkrete UN-Programme formulierten Anforderungen für eine nachhaltige Entwicklung: Klimarahmenkonvention (1992), Agenda 21 
in Rio de Janeiro (1992), Kyoto-Protokoll (1997), Millenniumsziele (2000). Die Agenda 21 machte deutlich, dass Nachhaltigkeit ein Bündel von ökologischen, ökonomischen und sozialen Themen beziehungsweise Zielen umfasst. Aus diesem Ansatz entwickelte 1994 eine Kommission des Deutschen Bundestags, bestehend aus Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis, das Drei-Säulen-Modell der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit. Es ist die Grundlage des Konzepts der Corporate Social Responsibility (CSR), der unternehmerischen Verantwortung.
 
 

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