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Warum Sie Sifa werden sollten

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Sie beraten und unterstützen Unternehmerinnen und Unternehmer in allen Fragen zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Sie stehen in engem Austausch mit den Betriebsärztinnen und Betriebsärzten: Fachkräfte für Arbeitssicherheit, kurz Sifa genannt. Jährlich bildet die BGHW etwa 160 neue Sifa aus. Ihre Aufgaben sind breit gefächert und im Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) beschrieben. Wir haben mit Diplom-Psychologin Stefanie Hobrack-Zscheich über die zeitintensive aber auch sehr lohnende Ausbildung gesprochen. Sie hat einen Selbsteinschätzungstest entwickelt, mit dem Interessentinnen und Interessenten testen können, ob die Rolle und die Aufgaben der Sifa zum eigenen Arbeitsprofil passen.

Das Bild zeigt Frau Dipl.-Psych. Stefanie Hobrack-Zscheich
Diplom-Psychologin Stefanie Hobrack-Zscheich

Frau Hobrack-Zscheich, welche Eigenschaften hat die ideale Fachkraft für Arbeitssicherheit?

Die ideale Sifa interessiert sich für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, ist sozial offen eingestellt und in der Lage, sich für Veränderungen und Anpassungen auf diesen Gebieten einzusetzen. Als Expertin oder Experte ist es nämlich ihre Aufgabe, Unternehmerinnen und Unternehmer in Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzangelegenheiten zu beraten und in der Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen. Außerdem fungiert sie als Schnittstelle zwischen den Arbeitnehmenden und den Vorgesetzen.

 

Wie finde ich heraus, ob ich für diese Ausbildung geeignet bin?

Ein Gespräch mit der zuständigen Aufsichtsperson der BGHW sollte Aufschluss über die Eignung bieten. Als Gesprächsgrundlage empfiehlt es sich, im Vorfeld den von der BGHW neu angebotenen Sifa-Selbsteinschätzungstest zu machen. Hier kann abgeglichen werden, ob die geforderten Kompetenzen zum persönlichen Kompetenzprofil passen.

 

Wie funktioniert dieser Test?

Der Sifa-Selbsteinschätzungstest wurde entwickelt, damit sich Interessierte gezielt mit den Aufgaben und der eigenen Rolle als Sifa auseinandersetzen. Der Test fällt also kein Urteil darüber, ob man die Ausbildung machen oder lassen sollte, sondern dient eher zur Selbstreflexion und Entscheidungsfindung. Er wird direkt automatisiert ausgewertet und generiert dabei ein individuelles Feedback.

 

Kann prinzipiell jeder Sifa werden?

Neben einigen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Mindesteinsatzzeiten als Zulassungskriterium, ist eine gewisse Vorqualifizierung erforderlich. Eine Ausbildung zur Sifa können Ingenieure, Meister, Techniker und Personen mit einer sogenannten meisterähnlichen Qualifikation bei vorliegender mehrjähriger Berufserfahrung (siehe DGUV Vorschrift 2 §4) machen. Bei Letzteren ist aber immer eine Rücksprache mit der Aufsichtsperson zwingend nötig. Wer aufgrund seines Profils passt, sollte sich im Klaren sein, dass die Ausbildung berufsbegleitend sehr zeitintensiv aber natürlich auch sehr lohnend ist.

 

Wie können Job und Ausbildung miteinander vereint werden?

In der Regel wählt der Arbeitgeber eine, aus seiner Sicht für die Sifa-Ausbildung geeignete, Person aus. Manchmal ist diese auch aus Eigeninitiative und Interesse an der Ausbildung auf ihren Arbeitgeber zugegangen. Die Rückmeldung aus dem Sifa-Selbsteinschätzungstest liefert Anhaltspunkte hinsichtlich der zu berücksichtigenden Rahmenbedingungen, um die Ausbildung optimal in den Arbeitsalltag zu integrieren. Die in der Ausbildung erworbenen Kompetenzen können dann direkt im Job angewendet werden. Um sich hierauf bestens vorzubereiten, müssen die angehenden Sifa genügend Freiräume innerhalb ihrer Arbeitszeit erhalten.  

 

Wie lange dauert die reguläre Ausbildung und ist es mit einem einmaligen Absolvieren getan?

Die Grundausbildung nimmt etwa eineinhalb bis drei Jahre in Anspruch. Um in Sachen Sicherheit und Gesundheit aber nichts zu verpassen und immer auf dem neuesten Stand zu sein, müssen sich die Sifa kontinuierlich weiterbilden. Das Sifa-Fortbildungsangebot der BGHW bietet viele verschiedene Themenschwerpunkte.

 

Profitieren die Sifa auch selbst von ihren erlernten Fähigkeiten?

Absolut! Denn neben den arbeitssicherheitstechnischen Inhalten werden auch Soft Skills erlernt. Es gibt während der Ausbildung beispielsweise Inhalte zur Kommunikation und Gesprächsführung. Die Sifa lernen auch das Präsentieren und Moderieren. Um diese Soft-Skills zu vertiefen, können die Sifa nach der Ausbildung spezielle Aufbau-Seminare besuchen. Durch die Aus- und Weiterbildung erweitert sich das eigene Know-how. Außerdem wird durch die Ausbildung eine Qualifizierung erworben, die neue Jobmöglichkeiten eröffnet.

Stefanie Hobrack-Zscheich ist Diplom-Psychologin und Referentin Angebotsentwicklung bei der BGHW. Gemeinsam im Team hat sie den Selbsteinschätzungstest erarbeitet, um Menschen bei der Entscheidungsfindung nach einer geeigneten Zusatzausbildung zu unterstützen.

Das Bild zeigt Frau Dipl.-Psych. Stefanie Hobrack-Zscheich

Aufgaben der Fachkraft für Arbeitssicherheit

Sifa haben die Aufgabe, ihr Unternehmen bei der Arbeitssicherheit, dem Gesundheitsschutz, der Unfallverhütung und in allen Fragen der menschengerechten Gestaltung der Arbeit zu unterstützen. Das kann zum Beispiel bei der Auswahl und Erprobung von PSA sein oder bei der Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln. Sifa betreuen die Einführung neuer Prozesse oder Materialien, die Inbetriebnahme neuer Anlagen, den Bau neuer Gebäude oder Standorte. Sie beurteilen Arbeitsbedingungen, machen regelmäßige Begehungen und stehen im direkten Austausch mit der BGHW. Sie bieten Unterstützung bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen und der Analyse von Arbeitsunfällen.

Frau sitzt am Laptop und hält eine leuchtende Glühbirne in der Hand. Sie erhält Erkenntnisse.

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Stefanie Hobrack-Zscheich

Referentin Angebotsentwicklung

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