Das Wichtigste im Überblick
- Die Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in Handel und Warenlogistik“ der BGHW findet vom 16. bis 18. September 2024 in Dresden statt.
- Dr. Hans-Peter Kany spricht im Interview über Vortragsthemen der Veranstaltung, das Forenangebot und die Exponate auf dem Marktplatz.
- Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
Im September findet zum sechsten Mal die BGHW-Fachtagung „Sicherheit und Gesundheit in Handel und Waren in Dresden statt. Über das Programm und die diesjährigen Highlights hat HUNDERT PROZENT mit Dr. Hans-Peter Kany, Leiter des Fachbereichs Handel und Logistik (FBHL) bei der BGHW gesprochen.
Ab sofort kann man sich auf der Website der BGHW für die Fachtagung anmelden. Was erwartet die Teilnehmer und Teilnehmerinnen?
Hans-Peter Kany: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet eine geballte Ladung an Fachvorträgen, Inspirationen, Diskussionsstoff und praktischen Anregungen für den eigenen Arbeitsalltag. Drei Tage lang haben sie die Gelegenheit Fragen zu stellen, sich untereinander auszutauschen und mit Ausstellern und Vortragenden ins Gespräch zu kommen.
Welche Themen stehen in diesem Jahr auf dem Programm?
Vom Mobilitätswandel bis hin zum Fachkräftemangel – wir bilden mit unseren Themen aktuelle Entwicklungen und Trends in der Arbeitswelt ab. Insbesondere die Vorträge am ersten Tag werfen einen Blick in die Zukunft. Zum Beispiel beschäftigt sich Professor Kai Furmans vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme des Karlsruhers Instituts für Technologie (KIT) mit der Frage, wie der Fachkräftemangel durch den Einsatz der Robotik gelöst werden kann. Ein Vertreter des ADAC beleuchtet die Entwicklung der Mobilität und was dies für die Verkehrssicherheitsarbeit bedeutet. Dazu passt auch der Vortrag einer Fachärztin, die sich kritisch mit der umstrittenen Freigabe von Cannabis beschäftigt.
Auch der Fachvortrag eines Unfallchirurgen steht diesmal auf dem Programm. Worum geht’s?
Es geht um Verletzungen mit Mitgängerflurförderzeugen, nachwievor ein Unfallschwerpunkt bei der BGHW. Professor Bernhard Karich vom Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau beschreibt Unfallmechanismen und Verletzungsmuster. Und er gibt einen Überblick über die chirurgischen und rehabilitativen Möglichkeiten.
Das passt zu einem Exponat, das es auf dem „Marktplatz“, einer begleitenden Fachausstellung, zu sehen gibt. Was ist das genau?
Wir präsentieren zum ersten Mal ein Mitgängerflurförderzeug mit einer neu entwickelten Fußschutzleiste. Die Entwicklung der Sensortechnologie und die Anpassung auf diesen Einsatz haben wir mit einem Fördertechnikhersteller und einem Unternehmen, das eine sehr große Flurförderzeugflotte betreibt, voran getrieben. Mit dieser Lösung werden viele Unfälle, wie sie Bernhard Karich beschreibt, verhindert werden können.
Welche Highlights gibt es dort noch zu sehen?
Der Showtruck der BGHW wird im Einsatz sein, ebenso wie das „BGHW mobil“ zur Verkehrssicherheit. Auch Dieter Schäfer von der Initiative „Hellwach mit 80 km/h“ ist vor Ort. Sein Thema ist die Prävention von Auffahrunfällen am Stauende. Erstmalig dabei sind zwei Fachleute vom Institut für Arbeitsschutz (IFA), die über Industriesicherheit informieren. Zu dem brisanten Thema „Security Management im Betrieb“ gibt es auch einen Fachvortrag mit praktischen Tipps, wie Unternehmen wirksame Schutzmaßnahmen sofort und kostenlos umsetzen können.
Daneben gibt es zahlreiche Stände aus den Fachbereichen der BGHW. Es geht um UV-Schutz, Sicherheitsschuhe, Drohnen, die interaktiven Infoplattform „Das sichere Lager“ oder die GBO, die Gefährdungsbeurteilung Online.
Was mich besonders freut: Alle Preisträger des Präventionspreises Die Goldene Hand werden vor Ort sein. Sie präsentieren auf einer eigenen Ausstellungsfläche ihre prämierten Beiträge.
Neben dem Marktplatz gibt es noch die Fachforen, zu denen man sich vor Ort übers Handy anmelden kann. Was erwartet die Besucher dort?
In den Foren präsentieren Expertinnen und Experten einer kleineren Gruppe von Teilnehmenden ein Thema. Sie haben Zeit Fragen zu stellen und mit anderen ins Gespräch zu kommen. In zwei Foren gibt es auch spezielle Vorführungen, und zwar zu Dachdurchbrüchen und zum richtigen Stapeln von Ladeeinheiten.
Die Fachtagung findet seit 15 Jahren alle drei Jahre statt. Wie haben sich Themen und Teilnehmerfeld im Laufe der Jahre geändert?
Unsere Zielgruppe hat sich in all den Jahren nicht verändert. Wir wollen allen, die sich im Arbeitsschutz engagieren, ein Forum bieten, sich zu informieren und zu vernetzen.
Geändert haben sich die Themen. Früher waren wir sehr stark auf technische Arbeitssicherheit und Lagerlogistik fokussiert. Doch die Aufgabengebiete sind mittlerweile vielfältiger geworden. Dem wollen wir mit unserem Themenangebot Rechnung tragen.
Was sich in Zukunft ändern wird: Die Fachtagung wird jetzt alle zwei Jahre stattfinden und sich mit dem BGHW-Präventionspreis Die goldene Hand, der künftig auch alle zwei Jahre verliehen wird, abwechseln.