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Reden ist das beste Rezept

ca. 3 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste im Überblick

  • Sonia Montoute ist Sicherheitsbeauftragte bei Kern & Stelly Medientechnik in Hamburg.

  • Für unsere Serie über Funktion und Aufgaben dieses Ehrenamtes schildert sie, wie sie ihre Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit und Gesundheit sensibilisiert.

  • „Auf Menschen zugehen, miteinander reden und gut zuhören, das ist das beste Rezept“, sagt sie. Warum diese Haltung auch ein wichtiger Grundstein in der Zusammenarbeit mit der Führungsebene und Vorgesetzten ist, erläutert sie im Gespräch mit HUNDERT PROZENT.

Mal ist sie in der Rolle des „Feelgoodgirls“, ein anderes Mal in der Rolle des „Sheriffs“ unterwegs: Sonia Montoute ist Sicherheitsbeauftragte bei Kern & Stelly Medientechnik in Hamburg. Für unsere Serie über Funktion und Aufgaben dieses Ehrenamtes schildert sie im Gespräch mit HUNDERT PROZENT, wie sie ihre Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit und Gesundheit sensibilisiert.

Für sichere und gesunde Arbeitsplätze

Die Sicherheitsbeauftragte Sonia Montoute hält mit der linken Hand einen Feuerlöscher, der auf einem Tisch steht. Mit der rechten Hand macht sie sich Notizen auf einem Block.
Sonia Montoute prüft die Ablauffristen der Feuerlöscher. Auch das gehört zu ihren Tätigkeiten.

„Als Sicherheitsbeauftragte schaue ich im Haus nach Sicherheit und Ordnung. Das klingt so, als würde ich wie ein Sheriff mit erhobenem Zeigefinger durch die Räume gehen und nach dem Rechten schauen. Ganz so ist es aber nicht“, stellt Sonia Montoute fest. Vor allem sei es ihr Job als Projektmanagerin Operation Datenschutz und Arbeitssicherheit bei Kern & Stelly, sich für sichere und gesunde Arbeitsplätze ihrer Kolleginnen und Kollegen einzusetzen.
Sonia Montoute wurde in Trinidad geboren und kam im Alter von drei Jahren nach Deutschland. Seit ihrem zwölften Lebensjahr lebt sie in Hamburg, studierte dort Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing. Damit hatte sie allerdings in der Praxis wenig zu tun. Vielmehr prägte das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz ihr Berufsleben von Anfang an. Auch während ihrer Mitarbeit im Qualitätsmanagement eines Unternehmens der Schifffahrtsbranche ging es in erster Linie um Arbeitssicherheit. „Dabei habe ich eine harte Schule erfahren. Die Zusammenarbeit mit Kapitänen und Seemännern verschiedener Nationen hat mein Durchsetzungsvermögen gefördert“, erinnert sie sich. In der Branche habe man als Frau im Alter von Anfang 30 wenig zu sagen. „Vielleicht liegt es daran, dass ich heute – wenn es sein muss – auch einen härteren Ton anschlagen kann. Ich bin aber nur dann rechthaberisch, wenn ich weiß, dass ich im Recht bin“, sagt Montoute, die seit 2020 bei Kern & Stelly Medientechnik arbeitet.
 

Sonia Montoute lehnt sich - mit einem Kugelschreiber in der rechten Hand - an einen Stehtisch und schaut freundlich in die Kamera. Vor ihr liegt ein Schreibblock. Im Hintergrund strahlen Wand-Bildschirme in Gelb- und Grüntönen.

Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa. Das kann so nicht bleiben!

Sonia Montoute, Sicherheitsbeauftragte bei Kern & Stelly

Kommunikation und Bauchgefühl

Ein großer Wandbildschirm zeigt einen Gebäudegrundriss. Vor dem Display erklärt Sonia Montoute (rechts stehend) einem Kollegen ihre Pläne für eine barrierefreie Raumgestaltung.
Arbeiten nach Plan: Die barrierefreie Raumgestaltung beschäftigt Sonia Montoute (links) derzeit.

Die härtere Tonart ist heute eher die Ausnahme in der Zusammenarbeit mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Sonia Montoute setzt auf ihr gutes Gespür für Menschen und Empathie, zugewandte Kommunikation und ihr Bauchgefühl. „Bei meiner Tätigkeit geht es weniger um Vorschriften und Normen als um die offene Kommunikation“, betont sie. Ein Beispiel aus der Praxis: Sie geht durchs Unternehmen und sieht einen Bildschirm, der den Notausgang versperrt. Sie spricht den verantwortlichen Kollegen an: „Schön, dass du den neuen Bildschirm testen möchtest. Aber dort, wo du es aufgebaut hast, ist ein Fluchtweg. Das kann dort nicht stehen bleiben. Schauen wir gemeinsam nach einem anderen Platz.“
Oder wenn sie schon mal sagt: „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa! Das kann so nicht bleiben.“ Dann werden die Dinge meist schnell in Ordnung gebracht. Zwischendurch erlebt sie immer wieder Situationen, die Geduld und mehrmaliges Erinnern fordern. „Aber wir haben hier ein gutes Miteinander, ziehen alle an einem Strang. Wertschätzung wird hier auf allen Ebenen großgeschrieben. Das ist auch bei meiner Arbeit als Sicherheitsbeauftragte spürbar“, sagt sie. Dass dies nicht selbstverständlich ist, bestätigt ihr der Erfahrungsausaustausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer Unternehmen, die sie während ihrer derzeitigen Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit trifft. „Andere sind teils wesentlich härter gefordert, müssen vieles zehnmal sagen, bevor deren Empfehlungen umgesetzt werden“, weiß sie aus den Gesprächen.

Berufseinsteiger früh „mitnehmen“

Sonia Montoute sitzt am Tisch mit einer Kollegin und spricht gestikulierend zu ihr. Die Kollegin ist seitlich von hinten zu sehen.
Miteinander reden und gut zuhören: Für Sonia Montoute eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Miteinander.

„Wichtig ist, Themen offen anzusprechen, meine Kolleginnen und Kollegen zu überzeugen und ‘mitzunehmen`“, weiß Sonia Montoute. So geht sie auch auf die Auszubildenden zu. „Es ist wichtig, die Berufseinsteiger so früh wie möglich mit dem Thema Sicherheit vertraut zu machen“, sagt sie. „Sie sollen sich nicht verloren fühlen, wir nehmen sie an die Hand. Aber ich bin nicht ihre Mutter. Sie haben Aufgaben und Pflichten. Das Leben beginnt hier!“, bekräftigt sie. Neben der Sensibilisierung der Berufsneulinge gehören unter anderem das Organisieren von Erste-Hilfe-Schulungen, Fahrsicherheits- und Pedelectrainings zu ihrem Arbeitsbereich. Und in ihrer Rolle als „Feelgoodgirl“ initiiert sie weitere Angebote wie Gesundheitschecks, Fitness- und Sportstunden. Ein Projekt, das sie in diesem Jahr voller Elan vorantreibt, ist das Vorbereiten interner Maßnahmen zur Inklusion und Barrierefreiheit am Betriebsstandort Hamburg, um auch für Menschen mit Beeinträchtigung ein attraktiver Arbeitgeber sein. „Eine besondere Anerkennung – auch für meine Arbeit als Sicherheitsbeauftragte – sprach uns das Amt für Arbeitsschutz in Hamburg aus“, erzählt Sonia Montoute voller Stolz. Nach einem Besuch vor Ort bescheinigte die Behörde den Medienfachleuten, alles richtig zu machen. „‚Besser geht’s nicht`, wurde uns gesagt. Das war das Schönste“, strahlt sie. (rik)

Sonia Montoute schildert im Videointerview,  wie sie ihre Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit und Gesundheit sensibilisiert.

Kern & Stelly Medientechnik wurde 2004 in Hamburg gegründet und zählt heute rund 170 Mitarbeitende. Das Sortiment des Großhandels für Präsentations- und Medientechnik umfasst audiovisuellen Produkte von LED-Wänden, Projektoren, Displays bis hin zu interaktiven Whiteboards und Dokumentenkameras.

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Mal ist sie in der Rolle des „Feelgoodgirls“, ein anderes Mal in der Rolle des „Sheriffs“ unterwegs: Sonia Montoute ist Sicherheitsbeauftragte bei Kern & Stelly Medientechnik in Hamburg. Für unsere Serie über Funktion und Aufgaben dieses Ehrenamtes schildert sie im Gespräch mit HUNDERT PROZENT, wie sie ihre Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit und Gesundheit sensibilisiert.

Redaktion "Hundert Prozent"

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