Jahresbilanz der BGHW 2019

Leistungen, Unfallgeschehen und weitere Kennzahlen 2019 im Überblick

Wofür die BGHW Geld ausgibt (Stand 2019)

Ausgaben 2019 in Euro

Ausgaben fürBetrag in Euro
Prävention80.216.690,13
Entschädigungsleistungen
(davon Ausgleichslast  155.060.167,66 €)
1.091.780.528,72
Verwaltungskosten 123.653.519,59
Sonstige Kosten*175.983.455,45
Gesamt1.471.634.193,89

* darunter fallen z.B. Beitragsausfälle und Zuführungen zu Altersrückstellungen

Ausgaben der BGHW 2019, dargestellt als Tortengrafik "Auf einen Euro entfallen"

Entschädigungsleistungen

Diese setzten sich 2019 wie folgt zusammen:

EntschädigungsleistungenBetrag in Euro
Rehabilitation400.158.210
Verletztengeld  85.477.967
Renten436.792.908
Sonstige Leistungen  14.291.276
Gesamt936.720.361

Die Entschädigungsleistungen lassen sich in vier Gruppen unterteilen:

  • Rehabilitation Kosten für ambulante und stationäre Heilbehandlung, Zahnersatz, Teilhabeleistungen und Pflege.
  • Verletztengeld Kosten für die Entgeltersatzleistungen nach Wegfall der gesetzlichen Lohnfortzahlung und die Kosten der besonderen Unterstützung.
  • Renten Versicherten- und Hinterbliebenenrenten
  • Sonstige Leistungen Die im Leistungskatalog der gesetzlichen Unfallversicherung enthaltenen Positionen, die neben den anderen Leistungen gezahlt wurden.

Rentenzahlungen

Entschädigungszahlungen der BGHW 2019 aufbereitet als Tortengrafik

Die Rentenzahlungen an Versicherte der BGHW bilden mit einem Anteil von 47 Prozent den größten Posten bei den Entschädigungsleistungen. An zweiter Stelle folgen die Rehabilitationskosten, die mit 43 Prozent einen großen Teil der Gesamtausgaben im Entschädigungsbereich ausmachen.

Zahl der Renten 2019 nach Empfängergruppen

EmpfängergruppeZahl der Rentenempfänger
Versicherte58.209
Witwen, Witwer6.163
Waisen746
Sonstige Berechtigte 
GESAMT65.119

Versicherte oder deren Hinterbliebene erhalten eine Rente beziehungsweise Sterbegeld, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. 2019 zahlte die BGHW an insgesamt 65.119 Rentenempfänger Renten in Höhe von 436,8 Millionen Euro.

Rentenzahlungen der BGHW 2019 nach Empfängergruppen, aufbereitet als Tortengrafik

Umfang der Versicherung

Bei der BGHW sind rund 380.000 Mitgliedsunternehmen mit rund 4,6 Millionen Beschäftigten * versichert. Dabei überwiegen mit einem Anteil von 86 Prozent kleine Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. In diesen Unternehmen sind aber „nur“ 16 Prozent der Versicherten beschäftigt. Lediglich 3,3 Prozent der Mitgliedsunternehmen haben 50 und mehr Beschäftigte; sie stellen aber fast zwei Drittel der Versicherten.

 

* hierbei sind Teilzeit-Beschäftigte umgerechnet in Vollzeit-Beschäftigte („Vollarbeiter“)

Mitgliedsunternehmen

Anteil der Mitgliedsunternehmen nach Unternehmensgröße

Unternehmen mitAnzahl UnternehmenProzentProzent(kumuliert)
weniger als 10 Beschäftigte 324.47385,585,5
10 bis 49 Beschäftigte42.93811,396,8
50 bis 249 Beschäftigte10.0702,799,4
250 und mehr Beschäftigte2.1560,6100,0
Gesamt379.637100,0  

Versicherte

Verteilung der Versicherten (Vollarbeiter) nach Unternehmensgröße

Beschäftigte in Unternehmen mitAnzahl BeschäftigteProzentProzent(kumuliert)
weniger als 10 Beschäftigte712.17115,515,5
10 bis 49 Beschäftigte897.23619,535,1
50 bis 249 Beschäftigte 997.61921,756,8
250 und mehr Beschäftigte 1.984.64443,2100,0
Gesamt4.591.670100,0 

Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten

Arbeitsunfälle 2019

Im Jahr 2019 wurden der BGHW 263.126 Unfälle angezeigt. Darunter hatten 130.527 Unfälle eine mehr als dreitägige Arbeitsunfähigkeit zur Folge und waren damit anzeigepflichtig. Bei 2.067 Fällen waren die Verletzungsfolgen so schwerwiegend, dass es im Berichtsjahr erstmals zu einer Entschädigung in Form einer Rente bzw. Abfindung oder zur Zahlung von Sterbegeld gekommen ist (neue Unfallrenten). Tödlich verletzt wurden 69 Menschen, die Mehrzahl davon (47 Unfälle ) bei Straßenverkehrsunfällen.

Unfallzahlen 

Art der Versicherungsfälle ArbeitsunfälleWegeunfälleGesamt
Angezeigte Unfälle222.67140.455263.126
Anzeigepflichtige Unfälle108.27522.252130.527
Neue Unfallrenten1.5495182.067
Tödliche Unfälle353469
Unfallgeschehen 2019 als Tortengrafik aufbereitet

Ein empirisches Maß zur Beschreibung des Unfallrisikos ist die Unfallhäufigkeit. Hierbei wird die Zahl der Unfälle zu der Beschäftigtenzahl in Beziehung  gesetzt. Man erhält dann eine Angabe „Unfälle je 1.000 Beschäftigte“ – häufig als „1.000-Mann-Quote“ bezeichnet. Diese Größe beträgt bei der BGHW bei den anzeigepflichtigen Unfällen 28,4.

Unfallhäufigkeit 

Art der VersicherungsfälleArbeitsunfälleWegeunfälleGesamt
Angezeigte Unfälle48,5   8,857,3
Anzeigepflichtige Unfälle23,64,828,4
Neue Unfallrenten0,3370,1130,450
Tödliche Unfälle0,0080,0070,015

Berufskrankheiten

Im Jahr 2019 sind bei der BGHW 4.007 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit eingegangen. Als Berufskrankheit im juristischen Sinne anerkannt wurden 613 Fälle, 198  Betroffene erhalten eine ab 2019 laufende Rentenzahlung. In weiteren 1.297 Fällen wurde die berufliche Verursachung der Erkrankung festgestellt; eine Berufskrankheit im juristischen Sinne lag jedoch nicht vor, weil besondere versicherungsrechtliche Voraussetzungen nicht erfüllt waren. Die Berufsgenossenschaft übernimmt in diesen Fällen die medizinische Rehabilitation und berät die Erkrankten über mögliche Schutzmaßnahmen. In 2.177 Fällen ist der Verdacht auf eine Berufskrankheit nicht bestätigt worden. In Folge einer Berufskrankheit sind im Berichtsjahr 109 Versicherte verstorben. In der überwiegenden Zahl der Fälle  handelte es sich dabei um asbestverursachte Erkrankungen, deren Ursachen in der Regel bereits Jahrzehnte zurückliegen.

Bei den Rentenfällen dominieren mit einem Anteil von 48 Prozent die Erkrankungen der Atemwege oder der Lunge (hier spielen insbesondere Erkrankungen durch Einwirkung von Asbest eine Rolle). Ein anderes Bild zeigt sich bei den Verdachtsanzeigen: Bei den meisten Anzeigen handelt es sich um Hautkrankheiten gefolgt von Erkrankungen durch physikalische Einwirkungen (insbesondere Lärmerkrankungen und Schädigungen der Wirbelsäule).

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