Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schauen bei der Haltung ihres Arbeitgebers zu Umwelt- und Klimafragen genau hin. Beim Nachhaltigkeitscheck 2023 des Arbeitgeber-Bewertungsportals Kununu gaben beispielsweise 60 Prozent der rund 8.300 Befragten an, Umweltschutz sei ihnen bei der Auswahl des Arbeitgebers wichtig bis sehr wichtig. Was, wenn aber das Engagement fürs Klima als nicht ausreichend oder sogar als unehrlich angesehen wird, weil es beispielsweise aus Marketinggründen erfolgt? Climate Quitting könnte eine mögliche Folge sein: Mitarbeitende kündigen und wenden sich einem klimafreundlichen Unternehmen zu.

Climate Quitting versus Quiet Quitting

Vor allem auf die Generation Z soll das laut Kununu-Studie zutreffen. Sie wächst in einer Zeit auf, die von Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und anderen drängenden Problemen geprägt ist. Der Wunsch nach einer sinnhaften Arbeit, die zu den eigenen Werten passt, ist bei ihr besonders groß. Trifft das auf den Arbeitgeber nicht zu, wird eine Stelle gegebenenfalls erst gar nicht angenommen oder gekündigt, weshalb auch von Conscious Quitting die Rede ist, bewusstem Kündigen. Durch diese klare Haltung unterscheiden sich Climate oder Conscious Quitting auch vom Silent oder Quiet Quitting, der stillen inneren Kündigung: wenn Mitarbeitende zum Beispiel aus Enttäuschung nur noch Dienst nach Vorschrift machen.

Klimaengagement muss glaubwürdig sein

Dass der Beitrag eines Unternehmens zum Klimaschutz an Bedeutung gewinnt und helfen kann, Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten, zeigt auch die Studie „Green Culture Wins“ von der Deutschen Employer Branding Akademie und dem Meinungs- und Marktforschungsunternehmen Civey. Bei den Befragungen ging es um den Zusammenhang zwischen Arbeitgeberattraktivität, Klimawandel und glaubwürdiger Unternehmensführung. Fazit: Wo Klimawandel ernst genommen werde, steige auch die Glaubwürdigkeit. Das Klimathema sei sowohl ein Seismograf für die generelle Glaubwürdigkeit der Unternehmensführung als auch ein Indikator für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Und dort, wo es eine Zukunft gibt, wolle die junge Generation sein. 

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