Das Wichtigste im Überblick
- Aktionstag „Mehr Sichtbarkeit im Dunkeln“ bei DB Schenker am Standort Nürnberg: Der Betriebsrat und das Qualitätsmanagement sprechen von der Nachtschicht bis zur Tagschicht rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an und werben für das Tragen von Warnwesten und das Sichtbarmachen im Dunkeln.
- Ziel ist, auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause sowie im Privatleben Wegeunfälle zu vermeiden und den Selbstschutz zu fördern.
- Vor allem die Auszubildenden freuen sich über das Interesse des Arbeitgebers an ihrer Gesundheit. DB Schenker knüpft damit an die TikTok-Kampagne „komm gut an“ vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat an.
- Null Wegeunfälle bei den Fahrern: DB Schenker setzt mit integrierter Warnschutzkleidung auf die Sichtbarkeit der Fahrer und erfüllt damit die Gefährdungsbeurteilung.
Mehr Sichtbarkeit im Dunkeln – DB Schenker macht seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Aktionstag darauf aufmerksam. Das Ziel: weniger Wegeunfälle. Die Resonanz: Vom Azubi bis zum Fahrer sind alle begeistert über das Interesse ihres Arbeitgebers für ihre Sicherheit bei der Arbeit und im Privatleben. HUNDERT PROZENT war in den dunklen Morgenstunden mit dabei.
Ein dunkler Novembermorgen in einem Gewerbegebiet in Nürnberg. Es ist kurz vor sechs Uhr. Der Weg zum Firmengelände von DB Schenker ist schlecht beleuchtet. Frank Stehn, Fabian Zogel und Hans-Jürgen Krißgau stellen zwei Tische und mehrere Kartons vor dem Werkseingang auf. Der Betriebsratsvorsitzende und seine beiden Kollegen vom Qualitätsmanagement starten mit dem Aktionstag für mehr Sichtbarkeit. Gleich kommen die ersten Mitarbeitenden aus der Nachtschicht. „Wir möchten alle Kollegen und Kolleginnen in der dunklen Jahreszeit dafür sensibilisieren, sich auf allen Wegen sichtbar zu machen. Das heißt: Warnweste anziehen, egal ob zu Fuß, auf dem Fahrrad, dem E-Scooter oder dem Motorrad“, sagt Frank Stehn. Die drei breiten Warnwesten auf dem Tisch aus sowie ein Infoset mit Rettungskartenhalter fürs Auto, Pflaster, Parkscheibe, Reflektor zum Anbringen an der Jacke, Tasche etc., Infoflyern zum Thema Sichtbarkeit im Dunkeln und einer Versichertenkarte der BGHW. Als ehrenamtliches Mitglied in der BGHW-Selbstverwaltung ist er dort unter anderem im Präventionsausschuss tätig und kann auf die Erstellung von praxisnahem Informationsmaterial für solche Aktionen aktiv einwirken. „Das Thema Sichtbarkeit auf dem Arbeitsweg ist für uns sehr wichtig, da habe ich im Präventionsausschuss schon viel einbringen können.“
Selbstschutz fördern, Bewusstsein für Sicherheit stärken
Gut 30 Kolleginnen und Kollegen kommen aus der Nachtschicht, 150 andere starten ihre Frühschicht. Dazu gehören 100 Fahrer und die Beschäftigten aus den gewerblichen und kaufmännischen Abteilungen. Savas Kansu ist der erste, der die Nachtschicht beendet. „Guten Morgen der Herr“, begrüßt Frank Stehn ihn mit Handschlag. Der Teamleiter trägt eine komplette Montur Warnschutzkleidung, neongelb mit Reflektorstreifen. Er ist gut sichtbar. Das Tragen ist bei der Arbeit Pflicht, aber auch privat für ihn selbstverständlich. „Beim Fahrradfahren trage ich immer eine Warnweste, ich fahre oft im Dunkeln, sonst würde ich mich das nicht trauen.“
Sichtbar sein: auf dem Betriebsgelände, beim Kunden und privat
Immer mehr Mitarbeitende von DB Schenker kommen aus dem Gebäude. „Was macht ihr denn hier“, fragen sie gut gelaunt. „Kommt her, wir haben was für euch.“ Stehn, Zogel und Krißgau erläutern in kurzen Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen den Sinn der Aktion. Dazu Hans-Jürgen Krißgau: „Wir wollen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Bewusstsein für die eigene Sicherheit in der Dunkelheit stärken. Die rückt beim heutigen Stress schnell mal in den Hintergrund. Daher müssen wir immer wieder daran erinnern: Passt auf euer Leben auf! Nicht nur auf dem Betriebsgelände, sondern gerade auch auf dem Weg von und zur Arbeit.“
Azubis sind positiv überrascht
Long Ha, Azubi im ersten Lehrjahr für Logistikspezialdienstleistungen, kommt von Kopf bis Fuß dunkel gekleidet auf das Firmengelände. „Super, dass sich das Unternehmen um meine Gesundheit kümmert und bei so einer Aktion auch meine privaten Wege im Blick hat“, sagt er nach dem Aufklärungsgespräch. Die nächsten Azubis kommen, zwei angehende Speditionskaufleute. Stehn, Zogel und Krißgau klären locker auf, ohne moralischen Zeigefinger. Die Botschaft, sich sichtbar zu machen, kommt an. „Das wird euer bester Kumpel hier im Dunkeln“, sagt Frank Stehn und verteilt die Warnwesten. Coole Aktion, die zeige, dass sich DB Schenker um seine Beschäftigten kümmere, findet auch Julia Hermoni, Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung am Standort. Gerade die neuen Azubis müsse man für die Gefahr sensibilisieren, wie wenig sichtbar sie mit dunkler Kleidung im Dunkeln seien, so Frank Stehn. Daher findet er auch die TikTok-Kampagne „komm gut an“ gut, die der Deutsche Verkehrssicherheitsrat gemeinsam mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen und der BGHW für junge Auszubildende initiiert hat, um Wegeunfälle zu vermeiden.
Null Wegeunfälle bei den Fahrern
„Grüßt euch Jungs. Ich seh‘ schon, ihr seid gut gekleidet“, freut sich Frank Stehn über die ersten Fahrer, die neugierig am Infostand vorbeikommen. Alle tragen von Kopf bis Fuß neongelbe Warnschutzkleidung. „Wir haben uns viel Gedanken gemacht, wie eine Warnschutzkleidung für unsere Fahrer aussehen muss“, erläuert Stehn. Die Mitarbeitenden sind dankbar. Dazu Fahrer Bilal Dilkenler: „Egal zu welcher Tageszeit ich etwas bei unseren Kunden abliefere, ich werde gut gesehen und fühle mich daher sehr sicher. Die Kunden sagen immer, ich bin wie eine Leuchtkugel. Mir gefällt die Jacke so gut, die trage ich auch privat.“
Integrierte Warnschutzkleidung bei DB Schenker
DB Schenker hat deutschlandweit für alle Fahrer und Beschäftigten auf dem Betriebsgelände die integrierte Warnschutzkleidung eingeführt. Statt der bislang dunkelblauen Kleidung mit einer Warnweste darüber, haben alle betroffenen Mitarbeitenden für alle Jahreszeiten integrierte Warnschutzkleidung, die der DIN Norm 20471 (siehe unten DGUV-Broschüre „Warnkleidung“) und der Gefährdungsbeurteilung entspricht. Pro Mitarbeiter drei Garnituren, die regelmäßig industriell gereinigt werden. „DB Schenker spart hier nicht an der Qualität der Warnschutzkleidung“, sagt Frank Stehn. Das Ergebnis: keine Wegeunfälle mehr auf dem Betriebsgelände oder während der Fahrten zu den Kunden. Für Frank Stehn bedeutet diese Investition aber noch viel mehr: „Mich macht das stolz, die Mitarbeitenden fühlen sich sicher und wertgeschätzt, außerdem sind sie zu jeder Jahreszeit warm und sauber angezogen. Mittlerweile rollt DB Schenker die integrierte Warnschutzkleidung europaweit aus.
Gute Sichtbarkeit als Visitenkarte des Unternehmens
Bernd Drossel, Geschäftsstellenleiter am Standort Nürnberg, kommt hinzu. „Ich finde es extrem stark, dass unsere Leute solche Themen aufgreifen und sich mit diesem Aktionstag engagieren. Das ist alles Eigeninitiative, nicht angewiesen, also von den Leuten für die Leute.“ Für mehr Sichtbarkeit zu werben, sei der richtige Weg, so der Geschäftsstellenleiter. „Das ist unsere Visitenkarte am Markt“, erklärt er und sieht zwei Effekte der hochwertigen Warnschutzkleidung: „Unsere Beschäftigten tragen zur Sichtbarkeit der Marke DB Schenker bei und indem wir unser Branding auf der Kleidung klein halten, steht ihre Sicherheit im Fokus.“
Langsam wird es hell. Frank Stehn, Fabian Zogel und Hans-Jürgen Krißgau ziehen eine positive Bilanz. „Wir haben heute Morgen viele Beschäftigte angesprochen“, sagt Zogel. „Immer wieder ins Gespräch kommen und an die eigene Sicherheit und Verantwortung appellieren, ist für uns eine wichtige Aufgabe.“