Das Wichtigste im Überblick:
- Der Dortmunder Chemie-Großhändler Köster & Bömcke hat sich als Pilotunternehmen mit dem Gütesiegel "Gesund mit System" (Stufe Gold) zertifizieren lassen.
- Ein Jahr lang beschäftigen sich Geschäftsführer und Beschäftigte regelmäßig mit dem Gütesiegel.
- Sie benutzten dabei das Managementtool „Gesund mit System“, um das innerbetriebliche Gesundheitsmanagement darzustellen, zu simulieren und zu planen.
Gesund mit System bei Köster & Bömcke
Der Dortmunder Großhändler Köster & Bömcke hat als erstes BGHW-Mitgliedsunternehmen das Gütesiegel „Gesund mit System“ erhalten – und das gleich in Gold! Der Weg dorthin hat sich gelohnt, denn die Firma profitiert bereits vom neuen Gesundheitsmanagementsystem.
Umtriebig und innovativ war die Firma Köster & Bömcke eigentlich schon immer seit 1873, sonst würde W. Hendrik Köster, der Ururenkel des Firmengründers Wilhelm Köster, das Unternehmen nicht in der fünften Generation erfolgreich leiten. Die Dortmunder Firma gehört zu den ältesten inhabergeführten Familienunternehmen im Ruhrgebiet und ist spezialisiert auf den Großhandel für Säuren, Laugen und Lösemittel jeglicher Art. Darüber hinaus ist Köster & Bömcke größter Produzent für Öl- und Chemikalienbindemittel im Ruhrgebiet und betreibt das größte Salzlager zwischen Bochum und Hamm. Allein an seinem Sitz in Dortmund-Brackel hat die Firma 1.000 Tonnen Ölbindemittel und 500 Tonnen Streusalz eingelagert, die von Feuerwehren, Abschleppunternehmen, Kommunen und Industriedienstleistern rund um die Uhr geordert und abgerufen werden – im Winter wie im Sommer.
Nach "Sicher mit System" nun auch "Gesund mit System" – die Kirsche auf der Sahne
Für den ausgebildeten Feuerwehrmann und Rettungssanitäter sowie staatlich geprüften Rettungsassistenten W. Hendrik Köster ist es daher selbstverständlich, dass seine Firma die gesetzlichen und behördlichen Vorschriften sowie die Anforderungen an den Umweltschutz einhält. Der lizenzierte Chemiegroßhändler ist nach ISO 9001 zertifiziert und hat mehrmals das BGHW-Gütesiegel „Sicher mit System“ erlangt. „Da war es für uns nur logisch, nach dem Arbeitsschutz- auch unser Gesundheitsmanagement zertifizieren zu lassen“, erzählt Köster. Deswegen musste er gar nicht lange überlegen, als Wolfgang Stolz vom BGHW-Referat Organisation von Sicherheit und Gesundheit fragte, ob seine Firma nicht als Pilotunternehmen beim neuen BGHW-Gütesiegel „Gesund mit System“ mitmachen wolle. „Natürlich wollten wir das. Und von vornherein war das Gütesiegel in Gold unser Ziel. Das war für uns die Kirsche auf der Sahne“, betont der Geschäftsführer, der 2013 die Firma von seinem Vater übernahm.
Gemeinsam an einem Tisch – Lösungen entwickeln
Dafür holte Köster sein gesamtes Team mit ins Boot. Neben Prokurist Peter Steinbach und der Auftrags-Sachbearbeiterin Yvonne Pelka konnte er auch die drei Logistik-Facharbeiter für das Projekt gewinnen. Ein Jahr lang beschäftigten sich Geschäftsführer und Beschäftigte regelmäßig mit dem Gütesiegel, sie prüften die Kriterien, ermittelten Bedarfe und innerbetriebliche Abläufe und benutzten immer wieder das Managementtool „Gesund mit System“, um das eigene betriebliche Gesundheitsmanagement darzustellen, zu simulieren und zu planen. „Das haptische Managementtool bringt die Akteurinnen und Akteure an einen Tisch, um spezifische, betriebliche Problemstellungen verständlich darzustellen. So werden Barrieren, Wechselwirkungen und Handlungsbedarfe direkt sichtbar und können gemeinsame Lösungsstrategien entwickelt werden“, erklärt Philip May, BGHW-Referent für Sicherheit und Gesundheit, Funktion und Ziel des Instruments. „Das ist in der Tat auch so“, bestätigt Köster. „Mithilfe des Tools haben wir viele Prozesse besprochen und jede Frage, die dabei auftauchte, beantworten können. Das hat uns enorm weitergebracht.“
Kriterien erfüllt – Gütesiegel in Gold
Aber hat es auch gereicht für das Gütesiegel in Gold? Anfang April besuchte die BGHW den Dortmunder Chemie-Großhändler, um dessen Ergebnisse, Projekte und Bedarfe in Theorie und Praxis kennenzulernen. Das Ergebnis gab anschließend Wolfgang Stolz bekannt: „Die Kriterien des Gütesiegels sind zu 97 Prozent erfüllt. Dafür gibt es Gold!“ Der BGHW-Referent hatte den mittelständischen Betrieb während der gesamten Umsetzungsphase begleitet und betreut.
Sichere Bedingungen, neuer Mitarbeiter
Doch wichtiger als die Gold-Auszeichnung ist für Geschäftsführer Köster, dass man mithilfe des Gesundheitsmanagementsystems zwei Projekte direkt umgesetzt hat: „Wir haben im Lager- und Logistikbereich die Bedingungen für die Mitarbeiter sicherer gestaltet, statt, wie ursprünglich geplant, einen alten Lagerraum abzureißen. Und wir haben einen neuen Logistik-Facharbeiter eingestellt, statt einen neuen Lkw zu kaufen. Ohne ‚Gesund mit System‘ wären wir wahrscheinlich nie darauf gekommen.“ Und was hat man mithilfe des neuen Systems der BGHW noch gelernt? Die klare Antwort von W. Hendrik Köster: „Auch Klein- und mittelständische Unternehmen können sich kontinuierlich verbessern, wenn alle Beschäftigten Verantwortung übernehmen, mitarbeiten und mitdenken, wenn sie wollen. Ohne diesen Teamgedanken funktioniert das nicht.“
Mehrwert fürs Unternehmen – Interview mit W. Hendrik Köster
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